Varroamilben leben mit Bienen

Written by Mechthild

Varroamilben sind kleine, 1-2 mm große Spinnentiere die 1977 erstmals in den deutschen Bienenvölkern aufgetaucht sind. Sie leben nur in Bienenstöcken. Dort bohren sie die Bienen an und saugen von ihrem Fettgewebe. Die Varroamilben vermehren sich in den Waben, gemeinsam mit den Larven der Bienen. Wenn die Larven schlüpfen, kriechen auch die Milben heraus und heften sich an eine Arbeiterbiene. Von dort springen sie dann wieder in eine neue Wabenzelle mit frischer Larve, kurz bevor die Arbeiterbiene einen Deckel aufsetzt.

In Asien, da wo die Varroamilben seit langer Zeit vorkommen, können sich die Bienen wehren, die Milben sind dort nicht so ein großes Problem. Hier haben die Varroamilben sich schnell verbreitet und es gibt kein Bienenvolk mehr ohne diese Milben. Die Bienen in Europa haben noch keine Strategien gegen die Schmarotzer gefunden. Sie sind auf die Hilfe der Imker und Imkerinnen angewiesen.

Das kleine glänzende ist eine Varroamilbe. Oben sieht man die Füßchen.

Die Bienen müssen also regelmäßig behandelt werden, damit die Milben nicht überhand nehmen.

Ich habe das so gemacht:
Zunächst habe ich geprüft wie viele Milben zurzeit im Bienenvolk leben. Dazu schiebt man ganz unten in den Stock eine weiße Plastikplatte ein. Die toten Milben fallen von den Bienen ab und sammeln sich auf der Platte. Die Platte heißt übrigens auch „Windel“. Hier kann ich sie sehen und zählen. Wenn viele Milben fallen muss ich die Bienen behandeln. Jetzt im Herbst ist das besonders wichtig. Ich will ja, dass die Winterbienen gesund bleiben und gut über die kalte Zeit kommen.

Ich habe also die weißen Windeln in die Bienenbeuten geschoben und drei Tage dringelassen. Das was in dieser Zeit runtergefallen war, habe ich dann genau angeschaut.

Es gab Pollen, kleine Wachsplättchen, Reste von Bienen – Flügel und Beine, Reste von Wabendeckeln usw. alles was Bienen so herunterfallen lassen. Jetzt im September sind in jedem Bienenstock mehr als 1 Milbe pro Tag gefallen. Dann muß behandelt werden.

so sehen Pollen und Wachs aus

Ich habe in den Bienenbeuten 3 Tage Ameisensäure verdunstet. Mit dem gelben Gitter und der kleinen Flasche unten auf dem Foto habe ich das gemacht. Und das hat den Bienen nicht gefallen. Sie waren während der Behandlung ganz schlapp und langsam. Ameisensäure ist sehr ätzend. Auch bei mir hat es im Hals gekratzt. Aber es gibt keine andere gute Möglichkeit die Milben zu töten. Ameisensäure dringt nämlich auch in die verdeckelten Waben ein und tötet die Milben dort. Genau das ist jetzt wichtig.

Ameisensäure wird auch von vielen heimischen Vögeln zur Gefiederpflege benützt. Eichelhäher z.B. setzen sich auf Ameisenhaufen und lassen sich von den erbosten Ameisen mit Säure besprühen. Vermutlich soll diese Behandlung die Parasiten im Gefieder verjagen oder töten.

Ich hoffe dass meine Behandlung mit der Säure erfolgreich war. Feststellen kann ich das indem ich die toten Milben zähle. Dazu stecke ich wieder die Windel in die Bienenbeuten und dann zähle ich: 1,2,3,4,…….213, 214, 215, in jedem Stock müssen mindestens 1500 bis 2000 Milben in den nächsten 2 Wochen fallen.